Wie funktioniert das Stanzen?

Das Stanzen ist ein Verfahren zum Zerteilen von Werkstoffen wie Stahl, Pappe, Papier, Leder oder Aluminium. Technisch gesehen wird das heute verwendete Verfahren Scherschneiden genannt. Die Trennung des Materials erfolgt hierbei durch zwei Schneiden, die sich aneinander vorbeibewegen. Ähnlich dem Vorgang, wenn mit einer Schere etwas durchtrennt wird.

Ihren geschichtlichen Vorläufer findet das technische Verfahren des Stanzens vermutlich in der Verwendung von Locheisen, die schon sehr früh in der menschlichen Entwicklung ihre Anwendung fanden und etwa dem Anfertigen von Ösen dienten. In der industriellen Revolution wurde das maschinelle Stanzen schnell zu einem der wichtigsten Verfahren in der Serien- oder Massenproduktion.

Das Stanzen erfolgt mittels zweier Werkzeuge, dem Stempel und der Matrize. Bei flachen Bauteilen kann die Matrize auch durch einen glatten und entsprechend harten Untergrund ersetzt werden, da hier ein Gegenstück nicht notwendig ist. Mit dem Stempelwerkzeug, das in die Stanzmaschine eingebaut ist, wird eine mit hohem Druck erzeugte Bewegung meist von oben nach unten ausgeführt. Der Stempel presst sich dabei als Innenform in die Matrize ein und schert an den Schnittkanten das Material ab. Damit das ausgestanzte Werkstück die gewünschte Form erhält, sind Stempel und Matrize als Positiv- und Negativform ausgebildet. Ein praktisches Beispiel für das Formstanzen ist etwa die Fertigung von Löffeln, die in einem Arbeitsgang gestanzt beziehungsweise aus einem Blech geschnitten und gleichzeitig geformt werden. Diesem Vorgang folgt das Entgraten und Schleifen sowie Polieren des Löffels bis zum fertigen Endprodukt.